ORT: | Hallig Langeneß |
JAHR: | 2018 |
STATUS: | Wettbewerb |
PREIS: | 2. Phase |
FUNKTION: | Städtebau, Wohnen, Gewerbe |
GRÖSSE: | 2.770 qm |
BAUHERR: | Gemeinde Langeneß |
Die Warften der Hallig Langeneß sind als notwendige Schicksalsgemeinschaft zu Zeiten bedrohlicher Naturereignisse ein dezentrales, zwischen Gemeinschaft und Individualität fein ausbalanciertes Gesellschafts- und Überlebensmodell für das Wattenmeer. Unser Vorschlag für die neue Treuberg-Warft formuliert dies entsprechend den funktionalen Vorgaben aufs Neue, als eine moderne Interpretation einer traditionellen Bauaufgabe. Ziel ist es, neben guten funktionalen Abläufen einen architektonischen Ausdruck zu entwickeln, der sich in das vertraute Erscheinungsbild einfügt, aber dennoch die besondere Stellung der Warft als neues Nahversorgungszentrum der Hallig signalisiert.
Der Entwurf sieht fünf bauliche Individuen vor, die in ihrer Erscheinung und städtebaulichen Setzung einem traditionellen Warft-Ensemble entsprechen. Hierbei entsteht eine „dörfliche“ Struktur mit öffentlichen und privaten Freiflächen, auf denen sich Warftbewohner, Feriengäste, Halligbewohner und Mitarbeiter aufhalten und begegnen können. Das Haupthaus im Norden mit Kaufmann und Gemeindesaal richtet sich zum denkmalgeschützten Fething, sodass eine starke Verknüpfung des öffentlichen Vorbereichs – dem Warft-Entrée – mit dem inneren kleinen Gemeindeplatz entsteht. Die Baukörper der beiden Bauhofbereiche sind aneinander „angedockt“, und bilden damit einen eigenen, vor der Witterung geschützten Bauhof im Osten des Plateaus. Zwei weitere Häuser – das Ärztehaus und das Wohnhaus im Südwesten – vervollständigen die Warftbebauung. Sie sind umgeben von angelegten Grünflächen und kleinen Gärten, die Raum für den Rückzug ins Private bieten. Somit entstehen auf engstem Raum vielfältige räumliche Situationen, die den unterschiedlichen Anforderungen gerecht werden.
Die Gebäude sind entsprechend der herkömmlichen Bauweise als Massivbauten konzipiert und erzeugen so einen monolithischen Gesamteindruck. Die einfachen, großen Walmdächer haben zur Unterstreichung ihrer Individualität unterschiedliche Dachneigungen, Trauf- und Firsthöhen. In die vertraute Kubatur werden zur Belichtung der Obergeschosse großzügige, fassadenbündige Gauben integriert. Zwei weithin sichtbare Oberlichter signalisieren die übergeordnete Bedeutung des Ensembles für die gesamte Hallig.
Die Warften der Hallig Langeneß sind als notwendige Schicksalsgemeinschaft zu Zeiten bedrohlicher Naturereignisse ein dezentrales, zwischen Gemeinschaft und Individualität fein ausbalanciertes Gesellschafts- und Überlebensmodell für das Wattenmeer. Unser Vorschlag für die neue Treuberg-Warft formuliert dies entsprechend den funktionalen Vorgaben aufs Neue, als eine moderne Interpretation einer traditionellen Bauaufgabe. Ziel ist es, neben guten funktionalen Abläufen einen architektonischen Ausdruck zu entwickeln, der sich in das vertraute Erscheinungsbild einfügt, aber dennoch die besondere Stellung der Warft als neues Nahversorgungszentrum der Hallig signalisiert.