ORT: | Berlin |
JAHR: | 2024 |
STATUS: | Wettbewerb |
PREIS: | 3. Preis |
FUNKTION: | Wohnen, Gewerbe, Kultur |
GRÖSSE: | 2.900 qm |
BAUHERR: | WBM Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mbH |
An historisch bedeutsamer Stelle im Berliner Stadtzentrum soll ein anspruchsvolles Neubauensemble entstehen. Ziel ist die Entwicklung eines städtebaulich zusammenhängenden, lebendigen, vielfältigen Stadtquartiers, das sich in seiner Maßstäblichkeit am historischen Stadtgrundriss orientiert. Bezugnehmend auf die kleinteilige historische Bebauung Berlin/Cöllns mit Bürgerhäusern, wie sie noch bis in das beginnende 20. Jahrhundert erhalten war, wurde das zu beplanende Gesamtgrundstück in fünf Teilgrundstücke unterteilt. Die Neubauten sollen mit Wohnungen, Räumen für Kulturschaffende, Gewerbeeinheiten und publikumswirksamen Erdgeschossen das von städtebaulichen Brüchen geprägte Umfeld beleben. Weiterhin sollen drei denkmalgeschützte Grabungsfunde unterschiedlicher Dimension in die Neubebauung integriert und als Teil eines zukünftigen „Archäologischen Pfades“ in der Berliner Mitte erlebbar gemacht werden.
Das Gebäude auf Teilgrundstück 2 besetzt eine Schlüsselstelle im geplanten Ensemble. Zum einen beinhaltet es mit dem Durchgang von der Breite Straße einen der Hauptzugänge zum Blockinnenbereich, zum anderen ist es Bestandteil des „Archäologischen Pfades“ an der halböffentlichen Hofpassage am südöstlichen Rand des Ensembles. Das gesamte Erdgeschoss ist öffentlich konzipiert und beherbergt ein Ladengeschäft und ein Café mit Freibereich zum Innenhof. Die archäologische Fundstätte „Breite Straße 18 – Erweiterung Kaufhaus Hertzog“ wird über ein offenes archäologisches Fenster am Durchgang von der Breite Straße öffentlichkeitswirksam inszeniert. Sie befindet sich unterhalb des Cafés im Seitenflügel des Gebäudekomplexes. Das Gebäude beherbergt ab dem 1.OG Wohnungen unterschiedlicher Größe. Diese werden im Erdgeschoss über einen repräsentativen Eingang von der Breite Straße erschlossen. Die Innere Erschließung erfolgt über ein Sicherheitstreppenhaus light, da ein Anleitern an der Breite Straße aufgrund der Baumstellungen nicht möglich ist.
Für den Entwurf wird zur Breite Straße eine hell-beige Ziegelfassade mit farblich abgestimmten Sichtbetonbändern vorgeschlagen. Auf der Hofseite ist lediglich das Erdgeschoss mit einer Ziegelfassade versehen. Die Obergeschosse erhalten eine zurückhaltende helle Kratzputzfassade mit einer einfachen Bänderung in Glattputz.
Der Entwurf verfolgt eine Nachhaltigkeitsstrategie, die nicht auf komplexe Technik und/oder Konstruktion setzt. In Zentrum stehen Robustheit, Langlebigkeit und sparsamer Materialeinsatz und damit das Bestreben, einen dauerhaften und hochwertigen Stadtbaustein mit angemessenen Mitteln zu schaffen. Mit einer flexiblen und sinnfälligen Grundrissstruktur sowie einer effizienten Tragstruktur sind hierfür bereits gute Voraussetzungen geschaffen. Darüber hinaus sind u. A. die Verwendung dauerhafter, rückbaufähiger, Materialien mit einer guten CO2-Bilanz und die Realisierung eines Low-Tech-Ansatzes für die technische Gebäudeausrüstung vorgesehen.
An historisch bedeutsamer Stelle im Berliner Stadtzentrum soll ein anspruchsvolles Neubauensemble entstehen. Ziel ist die Entwicklung eines städtebaulich zusammenhängenden, lebendigen, vielfältigen Stadtquartiers, das sich in seiner Maßstäblichkeit am historischen Stadtgrundriss orientiert. Die Neubauten sollen mit Wohnungen, Räumen für Kulturschaffende, Gewerbeeinheiten und publikumswirksamen Erdgeschossen das von städtebaulichen Brüchen geprägte Umfeld beleben.