ORT: | Regensburg |
JAHR: | 2012-2017 |
STATUS: | Wettbewerb, Realisierung |
PREIS: | 1. Preis |
FUNKTION: | Wohnen |
GRÖSSE: | 14.000 qm |
BAUHERR: | Karree am Donaumarkt GmbH |
Das neue Quartier liegt unmittelbar an der Donau inmitten des UNESCO-Weltkulturerbes in Regensburgs. Prägend für die Struktur der Regensburger Altstadt ist die über Jahrhunderte gewachsene Vielfalt an Bürgerhäusern. Mit ihren unterschiedlichen Formen und Formaten bilden sie einen lebendigen Stadtkörper, der im Zusammenspiel mit den Kirchen, Klöstern und öffentlichen Gebäuden der Stadt eines der bedeutendsten Beispiele europäischer Stadtbaukunst nördlich der Alpen darstellt. Der Entwurf knüpft an die Tradition der zu dichten Blocks gefügten Einzelhäuser an, die sich hier in Maßstab und Typologie in den mittelalterlichen Stadtkern einpassen. Zehn individuell gestaltete Stadthäuser, basierend auf vier Haustypen (Eckhaus, Langhaus, Stadthaus, Torhaus), reihen sich zu einer bewegten Silhouette. Jedes der als Zwei-, Drei- oder Vierspänner organisierten Häuser ist in Länge und Tiefe verschieden. Zugleich orientieren sich alle an der Traufhöhe von 12 m und bilden gemeinsam einen geschlossenen Block aus. Die Dächer sind einheitlich jeweils mit einem Giebel und einem dreiseitigen Dach versehen. Hier entstehen individuelle, mehrgeschossige Wohnungen mit Dachterrassen oder Oberlichtern.
Zur städtischen Einbindung des Blocks dienen Gewerbeflächen zur Ostengasse oder für die Gastronomie zur Donau hin. Der schmale Innenhof wird durch die hofseitigen Balkone der Wohnungen und die halbprivate Durchwegung der Hoffläche belebt. Die Fassaden der Einzelhäuser sind in einer aufeinander abgestimmten Farbpalette verputzt, um die Holzfenster sind leicht zurückliegende oder vorspringende Faschen ausgebildet, die Dächer sind ziegelbedeckt. Trotz rigider Vorgaben im Rahmen des Weltkulturerbes tritt das Ensemble moderat zeitgenössisch in Erscheinung. Zusammen mit der innovativen Dachform wirkt die Anlage so als eigenständiges Gegenbeispiel zu den vielfach retrospektiven Suchbewegungen heutiger Architektur.
Der Entwurf für das neue Quartier inmitten des UNESCO-Weltkulturerbes in Regensburg knüpft bewusst an die Tradition der zu dichten Blocks gefügten mittelalterlichen Stadthäuser an. Der zu überplanende Stadtblock wird deshalb nicht als eine zusammenhängende Baumaßnahme, sondern als ein Ensemble aus ablesbaren Einzelhäusern mit Adressbildungen interpretiert. Er fügt sich hinsichtlich Maßstab und Typologie wie selbstverständlich in den Kontext der Regensburger Altstadt ein und schreibt deren Geschichte für unsere Zeit fort.