ORT: | Osnabrück |
JAHR: | 2010-2015 |
STATUS: | Wettbewerb, Realisierung |
PREIS: | 1. Preis |
FUNKTION: | Städtebau, Wohnen, Gewerbe |
GRÖSSE: | 25.926 |
BAUHERR: | Hochtief Projektentwicklung GmbH |
Auf dem ehemals industriell genutzten Hagedorn-Areal in Osnabrück entsteht ein neues Stadtquartier. Urbanes Wohnen in unterschiedlichsten Formen für Familien und Singles bildet nun ‒ neben Büros und Läden entlang der Lotter Straße ‒ den funktionalen Schwerpunkt des Ensembles. Der unmittelbar südlich der Lotter Straße liegende Quartiersteil wird von Geschosswohnungsbau in zwei offenen Blocks dominiert. Öffentliche Spielstraßen und Wohnwege entlang erhöht liegender Privatterrassen durchziehen den Bereich. Das viergeschossige Fabrikationsgebäude aus dem 19. Jahrhundert bleibt als Verweis auf die einstige Nutzung erhalten, bekommt jedoch neue Funktionen zugewiesen. Zwischen den Gebäuden breitet sich ein Stadtplatz mit einem Hain und einem Café in einem bereits bestehenden Pavillon aus. Auf dem angrenzenden Baufeld, dem Gelände des alten Busdepots südlich der Augustenburger Straße, fügen sich dagegen acht Stadtvillen in den villengeprägten Stadtteil ein. Der Typus der Villa wird hier neuinterpretiert als Mehrfamilienvilla für zwei bis fünf Familien. Jede Partei verfügt erdgeschossig über einen eigenen Eingang und wohnt somit im eigenen Haus mit privaten Freibereichen, realisiert als Garten und/oder als Dachterrasse.
Auf dem gesamten Areal machen stark gestaffelte Dachsilhouetten die Hauseinheiten ablesbar und überspielen die Höhendifferenzen, beispielsweise zwischen dem eingeschossigen Café- Pavillon und der fünfgeschossigen Blockecke. Zugleich wird der Quartierscharakter durch die Fassadengliederung aus hochwertigen gelben Backsteinen für Außenwände, Gebäudesockel und regelmäßig angeordnete Fensteröffnungen mit seitlich zurückgesetzten Feldern unterstrichen. Ein Ornament, das sich in Form eines Rautenmusters wie ein Strickpulli um die Fassade des Bürohauses und die Eingangsbereiche der übrigen Gebäude legt, steigert die Haptik des Mauerwerks zusätzlich. Die bronzefarbenen Fenster- und Türprofile unterstreichen dieses Farbspiel.
Der Entwurf für das ehemalige Osnabrücker Hagedorn-Areal versucht eine Umnutzung und Vernetzung der städtischen Außenräume. Der Bestand wird durch ergänzenden Neubau zusammengeführt. Abgestimmte Materialien und Farben sowie eine hervortretende Ornamentik lassen hier ein hochwertiges Ensemble entstehen, das eine neue Urbanität durch Nutzungsvielfalt verspricht.